In seiner Predigt am 30. Juni, in der es um die Berufung, den Auftrag getaufter Christen ging, zitierte Pater Thomas Wunram den dänischen Philosophen Sören Kierkegaard: „Jesus will Nachfolger, keine Bewunderer.“ Er machte den Unterschied zwischen Bewunderern und Nachfolgern am „Beispielprojekt“ unserer Grundschule St Walburga deutlich. - Aus gegebenem Anlass ein Auszug aus seiner Predigt: […] Bewunderer sind Zuschauer, sie können staunen, begeistert sein, mitgerissen werden, aber sie sind außen vor. Sie halten Distanz.
Nachfolge geht anders […] Der Nachfolger (will etwas erhalten und kreativ weiterentwickeln,) macht eine Sache zu seiner eigenen Angelegenheit. Das heißt dann: Damit identifiziere ich mich. Dafür trete ich ein - mit dem, was ich kann und mit dem, was ich bin. Nachfolge heißt: die Zuschauerdistanz aufzugeben und anpacken - nicht weil ich etwas davon habe, sondern weil es meine Sache ist.
Als vor zwei Jahren gemunkelt wurde, die in Neuenheerse wollen eine private Grundschule gründen, da gab's welche, die meinten: „Finde ich gut! oder Prima, soII'n s'e machen.“ Andere sagten: „Das schaffen die nie! Die übernehmen sich!“
In der einen, wie der anderen Gruppe gab es welche, die sagten: „Betrifft mich ja nicht. Ich hab keine Kinder im Grundschulalter.“ Alle waren entweder Bewunderer oder Skeptiker, Kritiker - ALSO auch Bewunderer - nur mit einem negativen Vorzeichen.
Aber dann, nach jenem Abend, als das Projekt in der Nethehalle dem Dorf vorgestellt wurde, da hat sich etwas verändert. Da sagten viele: Auch wenn ich längst keine (schulpflichtigen) Kinder mehr habe, ich bin dabei. Ich mach' mit. Oder: „Für die Kinder in unserem Dorf sind wir alle verantwortlich“.
An jenem Abend sind Bewunderer zu Nachfolger geworden. Das Projekt St. Walburga ist ambitioniert. Und es beginnt erst richtig. Aber ich vermute, dass es unser Dorf, unsere Dorfgemeinschaft verändern wird. Nachfolge - halten wir das fest - braucht ein Projekt, das ich zu MEINEM EIGENEM Projekt mache. […]