(tar) Es ist in Neuenheerse mittlerweile gute Tradition am Samstag vor dem Volkstrauertag am Ehrenmal einen Kranz niederzulegen und den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft zu Gedenken. Nach dem Gottesdienst traten zahlreiche Vereinsabordnungen hinter der Kirche an und marschierten mit Fackelbegleitung gemeinsam zum Ehrenmal.
Nach der Begrüßung durch den Bezirksausschussvorsitzenden Thomas Arens hielt in diesem Jahr Franz-Josef Nöltker die Gedenkrede.
Neuenheerse gedenkt den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft
Nöltker spannte in seiner bewegenden Rede einen Bogen von den Geschehnissen im ersten Weltkrieg bis zu den aktuellen Ereignissen in der Ukraine.
So ließen im ersten Weltkrieg 21 Neuenheerser Männer ihr Leben, ihre Namen sind im Ehrenmal eingemeißelt. Aber auch in unserer heutigen Partnergemeinde Sains-lès-Marquion kam es zu vielen Opfern. Noch heute zeugen viele Soldatenfriedhöfe in der Umgebung von Sains-lès-Marquion von den verlustreichen Schlachten.
Im zweiten Weltkrieg hatte Neuenheerse weitere 60 Gefallenen oder vermisste zu beklagen. Auch ihre Namen sind als Mahnung für kommende Generationen am Ehrenmal verewigt.
Nach 77 Jahren Frieden tobt nun wieder ein Krieg in Europa. Zum Gedenken an die Opfer und Vertriebenen dieses Krieges wurde neben der deutschen Nationalflagge in diesem Jahr auch die Ukrainische Flagge auf Halbmast gehisst. Über 20 Personen aus der Ukraine sind vor den Kriegshandlungen aus Charkiw, Kiew und Cherson geflohen und haben in Neuenheerse vorrübergehend neue Heimat gefunden. Zahlreiche Ukrainischen Familien nahmen an der Gedenkveranstaltung teil.
Nach einem Gebet von Pater Thomas legten die Vereinsabordnungen unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden am Ehrenmal einen Kranz nieder.
Die Gedenkfeier endete mit der gemeinsam gesungenen Deutschen Nationalhymne.
Ein großer Dank gilt allen, die diese Gedenkfeier vorbereitet und durchgeführt haben sowie denen, die sich das ganze Jahr ehrenamtlich für die Pflege des Ehrenmales einsetzen.